Biodiversität am imug
Wir sind Preisträger beim bundesweiten Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen“ 2022.
Diversität ist (über-)lebenswichtig
Still und leise, aber in rasendem Tempo, verlieren wir unsere Lebensgrundlage. Einem 2019 veröffentlichen UN-Bericht zufolge sind etwa eine Million der etwa acht Millionen weltweit vorhandenen Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Man spricht daher auch schon vom sechsten Massenaussterben in der Erdgeschichte. Es dauert Millionen von Jahren, bis sich Ökosysteme von solchen Ereignissen erholen. Wir Menschen sind aber auf intakte Ökosysteme angewiesen.
An die Schaufeln, fertig, los
Um den Verlust der Biodiversität zu stoppen, gibt es Ziele und Strategien auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. Und es gibt uns alle, die jeden Tag die Außenflächen bei unseren Arbeitsplätzen sehen und vielleicht sogar nutzen. Wir beim imug haben schon mal losgelegt. Bereits 2019 haben wir beschlossen, dass wir unseren Garten der Natur zurückgeben wollen. Mit unserer Vermieterin „Gundlach Bau“ und unserem Partner „Umweltzentrum Hannover“ nehmen wir am Projekt „Außenstelle Natur“ teil. 2022 haben wir sogar den 3. Preis in der Kategorie Firmengärten beim bundesweiten Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen“ der Initiative „Deutschland summt“ gewonnen.
Wir haben also einen Plan gemacht, wie unser kleines Fleckchen Grün inmitten der Innenstadt Hannovers naturnaher gestaltet werden kann, sodass wir hier heimischen Pflanzen und Tieren ein Zuhause geben können. Mittlerweile wurden über 200 heimische Pflanzen eingepflanzt, Insekten-und Nisthilfen angebracht und Vogel- und Insektentränken eingerichtet.
Einige unserer Aha-Momente
- Auch Insekten brauchen Wasserstellen.
- Gerade magerer Boden ist ideal für eine breite Palette an heimischen Pflanzen.
- Im Winter darf und soll die Außenfläche unaufgeräumt aussehen, denn abgestorbene Pflanzenreste sind oft Überwinterungsort und Kinderstube für heimische Insekten.
- Es gibt Hilfe für Biodiversitätsprojekte auf Firmengeländen. Manche Kommunen bieten inhaltliche oder finanzielle Hilfestellungen und viele Gartenbaubetriebe haben Fachwissen zur naturnahen Gestaltung und Pflege.
Unser Fazit
Expertise ist wichtig für das Gelingen eines Biodiversitätsprojekts. Dafür kann man Hilfe von außen hinzuholen, um die motivierten Mitarbeitenden bei der Planung und Umsetzung zu unterstützen. Man glaubt ja gar nicht, wie schön es sein kann, nach einem Tag im Büro gemeinsam Neophyten ausrupfen zu gehen, oder auch nur über die Aktivität draußen zu staunen. Man bekommt schließlich nicht jeden Tag zwei Baumstämme geliefert. Und das umgestaltete Gelände ist eine Bereicherung für alle Tiere und Menschen, die vorbeikommen.
Wollen Sie Mordor oder Auenland vor dem Büro?
Wir können eine naturnahe Umgestaltung vom betrieblichen Außengelände nur weiterempfehlen. Unser Gelände ist jetzt eine Oase für (Wild-)Bienen und Schmetterlinge in der Stadt, wo sie „auftanken“ können. Und wir selbst hatten Spaß bei den gemeinsamen Bau- und Pflanzaktionen und genießen die Mittagspausen inmitten des Grüns umso mehr.
Neugierig geworden?
Förderprogramm "Außenstelle Natur"
Im Rahmen des Förderprojekts erhalten Unternehmen eine fachkundige Anleitung zur Umgestaltung vom Betriebsgelände für mehr Biodiversität. Das Projekt bietet vielfältige Beratungen, Begleitung bei der Umgestaltung, Zuschüsse für Saatgut und ggf. Beleuchtung, Infoveranstaltungen für Mitarbeitende sowie eine Infotafel zur Anbringung auf dem Betriebsgelände. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und wird kofinanziert durch die Region Hannover.
Weiterführende Informationen
Folgende Webseiten, Literatur und Links haben wir als hilfreich empfunden:
- Webseite des NABU zur naturnahen Gestaltung von Gärten
- Webseite des BfA zu Biodiversität & Unternehmen
- Anleitung zum Bauen einer Bienennisthilfe ("Insektenhotel") & häufige Fehler
- Das Buch „Das 6. Sterben“ von Pulitzer Preisträgerin und Times-Journalistin Elizabeth Kolbert
- Weitere spannende Bücher zum Thema beim oekom Verlag
Unsere Partner*innen
Alleine hätten wir das Projekt so nicht umsetzen können. Wir hatten und haben kompetente Partner*innen an der Seite, die uns die ganze Zeit über unterstützt haben und auch weiterhin begleiten.
- Unsere Vermieterin "Gundlach Bau"
- Unsere Förder- und Projektpartnerinnen sowie die Naturgärtnerin vom Umweltzentrum Hannover
- Unser Naturgärtner Esteban Aravena
- Unser Auftragnehmer "Heinz Ewald Bedachungen"